Test: Amazon Instant Video
Bei Amazon Instant Video hat sich eine Menge getan, denn der Video-Dienst aus dem Hause Amazon bietet neben neuen Features auch neue, exklusive Inhalte. Grund genug das für mich den neuen Dienst zu testen.
Bei den neuen Features kommen nun auch endlich Englisch-Gucker auf ihre Kosten, denn Multiple Track Audio wird in Kürze veröffentlicht. Damit kann die Abspiel-Sprache gewählt werden. Zudem ist X-Ray und 2nd Screen verfügbar. Damit könnt Ihr auf eurem Kindle und der WiiU während dem streamen zusätzliche Informationen aus IMDB.com zu der Szene die gerade abgespielt wird abrufen. Und auch nicht schlecht: FSK18 Inhalte sind jetzt auch auf Xbox One und 360 verfügbar. Es werden neue Systeme unterstützt. Darunter Android Smartphones und die Amazon Box Fire TV. Vieles davon bieten andere Anbieter schon länger an, manches wie die Unterstützung eines zweiten Bildschirmes empfinde ich als weniger sinnvoll und die Unterstützung von Android Smartphones ist längst überfällig – auch bei anderen Anbietern, die immer noch stur einzig auf iOS setzen.
Zudem bietet Amazon seinen Kunden eigene Inhalte und produziert selbst Serien, von denen ich einige mir angeschaut habe, welche aber qualitativ noch lange nicht an Netflix-Produktionen wie „House of Cards“ oder „Orange ist the new Black“ heran kommen. Darunter sind Serine wie „Betas – Alpha House„, die Kinder-Serie „Tumble Leaf – Creative Galaxy„, „Blackbox – Crossbones“ oder „Vikings Staffel 1 und 2„. Einzig die Serie „Scandal„, die auch bald in die dritte Runde geht hat mir sehr gut gefallen.
Der damalige Start
Für mich war die Verschmelzung vom Lovefilm OnDemand Dienst und Amazon Prime damals ein gutes Schnäppchen. So kostet das Jahr 29 Euro samt Versandvorteile, Leihbücherei und Amazon Prime Instant Video. Mittlerweile hat Amazon den Preis angehoben und so kostet Amazon Prime pro Jahr 49 Euro. Das sind 20 Euro mehr, sprich 1,67 Euro pro Monat, die der Video-Dienst den Kunden kostet. Allerdings lohnt sich Prime nur für Vielbesteller. Wer wenig bei Amazon bestellt und keine Versandvorteile benötigt, der zahlt also 49 Euro für den Videodienst. Man muss also genau schauen von welcher Seite man es betrachtet und ob es sich am Ende lohnt. Wer nur Prime Instant Video möchte kann den Videodienst auch für 7,99 Euro monatlich abonnieren. Und hier ist Amazon damit preisgleich mit der deutschen Konkurrenz Maxdome, Netflix und Watchever. In jedem Fall erhält man durch seine Mitgliedschaft dann Zugriff auf 12.000 Filme und Serienepisoden. Aber stimmt die Klasse auch bei der Masse. Und wenn ich jetzt Netflix und andere betrachte und zurück schaue wie lange ich Amazon Prime Instant Video lohnt es sich nicht unbedingt. Die Serien hat man meist schon alle geschaut und aktuelle Staffeln sind nicht im Prime-Abo enthalten. Die Filme repräsentieren auch eher eine maue Auswahl an aktuellen Streifen und alles andere hat man schon gesehen oder will man nicht sehen.
Der Amazon Instant Video Shop hingegen bietet ein zusätzliches Angebot von rund 25.000 Filme und Serienepisoden, die man entweder für einen Zeitraum von 48 Stunden ausleihen oder zum unbegrenzten Ansehen kaufen kann, wahlweise in SD oder gegen Aufpreis in HD. Hierfür wird kein Prime-Abo benötigt.
Geräte-Auswahl
Was für mich schon immer wichtig war ist die Geräte-Auswahl. Hier hat ja Watchever die Branche ganz schön aufgerüttelt, denn Watchever waren die ersten, welche Android unterstützt haben. Maxdome und Co haben ja immer nur aus scheinheiligen Gründen iOS unterstützt, aber merken auch nun langsam, dass ihnen dadurch Kunden flöten gehen. Und auch Amzon unterstützt zahlreiche Endgeräte. Darunter die hauseigenen Kindle Fire-Tablets, das iPad, iPhone, die Playstation 3/ 4, XBox 360/ Live oder die Wii/ U. Auch diverse TVs von Samsung, Sony und LG unterstützten die App dank Smart-TV.
Aber auch bei der Auswahl gibt es Einschränkungen. So können Apple-User nur Inhalte in SD schauen. Offline-Inhalte sind nur für Kindle-Geräte möglich. Und die Auswahl der Smart-TV-Geräte ist beschränkt. Chromecast oder gar Apple TV wird zudem leider gar nicht unterstützt.
Der Web-Player ist einfach gestrickt und basiert auf dem veralteten Microsoft Silverlight und besteht aus dem Video, der Navigation und den Optionen für Sound, Vollbild/ neues Fenster und HD.
Der Praxis-Test
Egal ob App, Computer oder TV – die Bedienung ist einfach. Der Stream startet nach der Auswahl. Aber nicht erschrecken: Zu Anfang ist die Qualität schlecht, weil das System von Amazon sich die optimale Bandbreite „erstastet“. Das Bild wird binnen Sekunden besser und schärfer. Allerdings ist das HD-Bild nie so scharf wie bei einer Blu-Ray und nicht so gut und scharf wie bei Netflix. Besonders bei den Smart-TV Apps ist das Bild unscharf. Das bekommen andere Anbieter besser gelöst.
Was mir gut gefällt: ein auf einem Gerät angefangener Stream kann auf jedem Gerät fortgeführt werden. Durch eine Art Balken sieht man seinen Fortschritt und kann direkt nach der Pause oder dem Wechsel auf ein anderes Gerät an der letzten Szene anknüpfen.
Wie bereits erwähnt kann man aber auch Filme und Serien kaufen. Auch das habe ich probiert und hier bietet Amazon immer wieder Schnäppchen. Das Kaufen geht problemlos von statten. Die gekauften Inhalte sind mit dem Amazon Konto verknüpft und lassen sich sogar mit gesperrten Konten gucken. Amazon greift beim Kauf auf die hinterlegten Zahlungsarten zu und sollte sogar Guthaben vorhanden sein, durch Gutscheine, kann man auch damit die Filme kaufen.
Fazit
Es hat sich einiges getan bei Amazon. Aber auch auf dem Markt hat sich einiges getan, denn mit dem Start von Netflix (Mein Testbericht) ist nichts mehr wie es vorher mal war. Gäbe es Netflix noch nicht, hätte Amazon Prime Instant Video sicherlich Bestnoten bekommen. Aber mittlerweile gibt es Netflix endlich mit vielen Features, die Amazon eben nicht bietet. Und auch die exklusiven Serien, von denen ich alle angetestet habe, haben bei weitem nicht die Klasse wie Serien wie „House of Cards“ oder „Orange is the new Black“. Amazons Serien wirken schnell dahin produziert. Keine davon trifft allerdings meinen Geschmack.
Wer kein Amazon Prime hat, dem kann ich nicht empfehlen nur den Videodienst zu abonnieren, welcher mit 7,99 Euro monatlich zu Buche schlägt. Um aktuelle OnDemand-Erscheinungen zu schauen, welche Anbieter wie Netflix nicht bieten, bedarf es übrigens kein Amazon Prime. Dafür ist Amazon in Ordnung. Was allerdings den Abo-Dienst angeht hat, wurde Amazon meiner Meinung nach von Netflix überholt.
Über folgenden Link könnt ihr den Video on Demand Service von Amazon, der in der Amazon Prime Mitgliedschaft enthalten ist, kostenlos 30 Tage testen und euch selbst ein Bild machen:
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