Test: Alien Isolation (PS4)
Ich muss gestehen: Ich bin kein direkter Alien-Fan. Ich habe den ersten Film geschaut und später auch den neusten Film, allerdings bin ich jetzt kein Fan der Filme. Allerdings mag ich Grusel-Spiele, wie Slender. Da ich zudem ein Schisser vor dem Herrn bin und sehr anfällig für die Atmosphäre der Spiele bin war für mich klar, diesem Spiel eine Chance zu geben. Allerdings mit Vorsicht, da das letzte Alien-Spiel doch eine sehr grosse Enttäuschung für alle gewesen ist.
Und in den ersten Schritten merkt man direkt, dass Alien: Isolation kein 08/15-Shooter im Alien-Universum ist, an dem man nur Aliens abballert. Schon in den ersten Minuten merkt man, dass sich die Entwickler Mühe gegeben haben. Die Räume und auch die Umgebung spiegeln sehr gut den ersten Film wieder. Alles ist technisch so wie es im ersten Film gewesen ist. Farbmonitor – Fehlanzeige. Überall stehen Röhren-Monitore und hier hat man den Charme des ersten Filmes echt gut eingefangen und in eine Spielewelt umgewandelt, die sich sehen lassen kann. Auch das Licht- und Schattenspiel überzeugt, wenn in den Räumen die Lampen flackern oder Ventilatoren ihren Schatten an die Wand projizieren. Hinzu kommen auch noch richtig schicke Partikel- und Staubeffekte. Auch in den Zwischensequenzen sieht man wirklich die Poren der Haut und grafisch kann sich das Spiel wirklich sehen lassen.
Aber worum geht es in Alien: Isolation eigentlich? Man schlüpft in die Rolle von Amanda Ripley, Tochter von Ellen Ripley. Diese erhält die Nachricht, dass man ihre verschollene Mutter gefunden habe. Und so macht sich Amanda auf den Weg zur Raumstation Sewastopol. In dieser begegnen wir Überlebenden – jeder kämpft hier für sich, was auch für Amanda eine grosse Gefahr darstellt. Unterwegs findet man zahlreiche Dokumenten und Tonaufnahmen, die einen noch tiefer in die Geschichte eintauchen lassen. Auch hält das Spiel einige kleinere Highlights bereit.
Gameplaytechnisch ist Alien: Isolation etwas wie Thief und einem gemächlichen Shooter. Man geht durch die Raumstation und versteckt sich meist vor den Gegner im Schatten oder mach sich Gegenstände zu Nutze. Dabei muss man immer die Umgebung im Auge behalten und hat dafür natürlich das bekannte Radarm welches einem anzeigt wo ein Alien oder menschliche Gegner sind. All das natürlich aus der Ego-Perspektive. Man kann sich ducken, unter Tische kriechen, sich in Schränke verstecken oder du Spalte krabbeln. Mit der L1-Taste kann man auch um die Ecke spähen. Hierbei kann man sogar entdeckt werden. Also spähen ist nicht immer auch vergleichbar mit unsichtbar sein. Kommt einem ein Gegner doch mal zu nah, kann man auch durch einen Schraubenschlüssel in den Nahkampf gehen. Später hat man auch weitere Waffen wie eine Pistole. Allerdings ist es eher selten bis man diese benutzt. Die Waffen sind eigentlich nur für das gute Gefühl sich auch verteidigen zu können.
Auch Mini-Spielchen beim zum Beispiel knacken der Türen haben die Entwickler eingefügt. Auch Zahlencodes die in Dokumenten stehen sollte man sich merken. Weiterhin gibt es ein paar andere Gimmicks, die man sich durch das sammeln von Teilen zusammen bauen kann. Darunter Blendgranaten, Medi-Kits oder Geräuschemacher. Besonders Medi-Kits sind wichtig, denn es gibt keine automatische Heilungsfunktion.
Die Gegner-KI in dem Spiel ist nicht dumm und teilweise sehr fordernd. Es gibt menschliche Gegner, aber auch Aliens, denen beispielsweise Kugeln aus der Pistole weniger ausmachen. Wo ihr bei menschlichen Gegner noch den Hauch einer Chance habt, solltet ihr bei einem Alien den Rückzug antreten. Diese Viecher sind richtige Killer.
Wie oben erwähnt bin ich ein Schisser. Spiele wie Slender erwecken eine Angst in mir, obwohl es eigentlich nur ein Spiel ist. Auch in Alien: Isolation spüre ich diese Angst, wenn ich durch dunkle Gänge gehe. Ich schrecke zusammen, wenn ein Geräusch ertönt und bete eigentlich durchgehend keinem Alien begegnen zu müssen. Die Spielwelt von Alien: Isolation ist übrigens eine riesige Raumstation die mehrere Stationen bietet. Viele der unterschiedlich gestalteten Bereiche sind wirklich groß, bieten reichlich Gänge und Räume. Mit Hilfe einer Map verliert man allerdings nie den Überblick und hat alle wichtigen Daten auf einen Blick.
Einen grossen Beitrag zur Atmosphäre trägt auch die Soundkulisse. Diese ist wirklich toll. Die beste Erfahrung hatte ich mit dem Sony PS4 Headset. Wirklich toller, bombastischer Sound. Es klappert, knackt und quietscht immer mal wieder. Man hört Schrittgeräusche, menschliche Feinde unterhalten sich und das alles leistet einen guten Beitrag für die Atmosphäre. Auch die Sprecher wurden gut gewählt.
Ich möchte noch kurz auf den Schwierigkeitsgrad eingehen, denn das Spiel ist echt fordernd. Das Spiel ist zu 90 % ziemlich schwer und seit langem mal wieder ein Spiel, welches richtig fordert. Ihr seht zum Beispiel nie durchgehend wo Gegner sind. Nur mit dem Handscanner, den man dafür aus der Tasche holen muss. Ansonsten habt ihr nur was ihr seht und hört. Und manchmal kann es schon zu spät sein. Besonders mit dem Alien ist nicht zu spassen. Es gibt auch keine Quicktime-Events oder sonstigen Möglichkeiten einen direkten Alienangriff abzuwehren. Amanda steckt auch nicht viele Treffer ein. 2 – 3 gezielte Schüsse reichen aus um zu Boden zu gehen. Und es gibt keine Selbstheilung. Ihr müsst Medi-Kits haben und benutzen. Auch die spärlichen Speichermöglichkeiten treiben einen manchmal zum Wahnsinn. Erst viel später mit einem Flammenwerfer ist man schon dem Alien ebenbürtig. Bis dahin ist das Viech einfach overpowered und mächtig.
Fazit
Alien: Isolation ist in aller Hinsicht fordernd und kein dummer 0815-Shooter, durch den man sich einfach ballern kann. Dies kann ab und zu frustrierend sein, aber nie, dass man das Gefühl hat abbrechen zu wollen. Aber es bleibt schwer und ist sicher im Moment das schwerste PS4-Spiel, welches es aktuell gibt. Dieses verfluchte Alien. Es ist einfach nicht zu spassen mit dem Viech und wenn man dann manche Passagen noch mal spielen muss, ist das ärgerlich.
Wer sich damit arrangieren kann, der bekommt ein tolles Alien-Spiel mit toller Atmosphäre und hübscher Grafik.
Die Spielzeit ist zudem mit mehr als 15 Stunden ordentlich. Neben der Kampagne gibt es übrigens auch noch einen Überlebensmodus. Hier muss man Areale in bestimmter Zeit absolvieren und kann dadurch im Ranking steigen.
Also Alien ist ein Spiel was euch nichts schenkt.
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