Beleidigungen und Bedrohungen – wie ich damit mittlerweile konsequent umgehe
Ich glaube es ist eine Kunst über Dingen zu stehen. Dinge zu ignorieren. Dinge keiner Beachtung zu schenken. Dinge unkommentiert zu lassen. Eine Kunst, die ich lange zum Teil beherrscht habe. Ich habe mich, besonders zur Zeit von Gamerdeals vor knapp zehn Jahren, beleidigen und bedrohen lassen. Ich habe darüber hinweg gesehen. Ich habe nichts gemacht. Doch mittlerweile denke ich mir: Ich will gar nicht mehr weg schauen.
Und so habe ich für mich entschieden nahezu jede Beleidgung oder Bedrohung, egal ob Fake oder nicht, zur Anzeige zu bringen. Das mag sowieso nicht häufig vor kommen, aber wenn etwas in dieser Richtung passiert, tue ich ab etwas.
Beleidigung
Nehmen wir als Beispiel mal meinen Test bei Lovescout24. Das Gegenüber kann hier natürlich nicht wissen wer ich bin, daher sollte ich die Beleidigung erst Recht nicht ernst nehmen. So erreichte mich folgende Beleidigung im Zuge der Konversation:
Was die Person nicht wissen kann. Meine Mutter ist letztes Jahr gestorben. Und ich reagiere allergisch auf Mutter-Witze oder gar Beleidigungen gegenüber meiner Mutter. Ich verstehe auch Mutter-Beleidigungen nicht wirklich. Wieso beleidigt jemand die Mutter einer fremden Person? Was hat man davon? Ist aber auch letztendlich egal. Meine Reaktion war eine Strafanzeige. Daraufhin wollte die Polizei wissen wie ernst mir das ist und schickte einen Strafantrag, den ich natürlich unterschrieben zurück geschickt habe. Zwei Wochen später erfolgte ein Austausch mit dem Kripobeamten, der auch mit Lovescout in Kontakt steht. Man versucht hier natürlich den Täter zu finden.
Nun denken sicher manche von euch: Das ist doch nur eine Kleinigkeit? Ein Lausbubenstreich. Da sollte man drüber stehen. Das ist so unnötig. Hierzu zitiere ich einen Dichter und Denker unserer Zeit, welcher zu früh verstorben ist: Ist mir egal.
Der Täter nimmt in diesem Moment auch keinerlei Rücksicht auf sein Gegenüber. Warum soll ich das tun? Es reicht mir.
Bedrohung
Nächstes Beispiel. Diese Mail aus dem Kontaktformular meiner Agenturseite erreichte mich heute Nacht:
Klar, nehme ich sowas nicht ernst. Jemand der sich Olaf der Klatscher nennt oder eine Fake-Mailadresse nutzt kann kein ernstes Interesse haben, da ich bei einer Fake-Mailadresse gar nicht die Gelegenheit bekomme irgendwas zu klären innerhalb seiner gegebenen Frist von 31 Tagen. Sich zudem 9 Jahre später zu melden zeigt ebenfalls kein ernstes Anliegen. Eine Insolvenz bleibt eine Insolvenz. Alle Forderungen sind damit zudem hinfällig. Meine Reaktion war hier ganz klar: Strafanzeige. Auch hier werde ich den Strafantrag natürlich unterschreiben, damit es zu einer Strafverfolgung kommt.
Dummheit
Denn was der kluge Mensch mit dem kreativen Namen „Olaf Klatscher“ wohl nicht bedacht hat war, dass das Kontaktformular von WordPress auch die IP-Adresse und das genutzte OS inklusive genutzten Webbrowser übermittelt. Also wenn ich doch versuche jemanden in Angst zu versetzen, dann sollte ich nicht das eigene iPhone im eigenen Netz der Telefonica nutzen.
Vielleicht hätte man den Hinweis auf der Mozilla Seite zum Thema privaten surfen lesen sollen. Dort heisst es:
Warnung: Das Private Surfen macht Sie im Internet nicht anonym. Ihr Internetdienstanbieter und die Betreiber der Webseiten können immer noch nachvollziehen, welche Seiten Sie besuchen.
Der Täter hat nun zwei Möglichkeiten: Nachlegen um das Gesicht zu wahren oder aber sich entschuldigen. Ich bin gespannt welchen Weg er wählt.
Nun denken sicher manche von euch erneut: Da hat sich jemand nur einen Scherz erlaubt. Das ist doch nicht so schlimm. Da passiert ja eh nichts. Auch das ist mir egal. Das Internet ist kein straffreier Raum. Leute verstecken sich hinter Nicknamen und meinen sie könnten sich alles erlauben. Aber dem ist nicht so. Zum Glück.
Jemand der die Familie einer anderen Person bedroht, egal ob in ernst oder im Spaße, spielt mit der Angst des Gegenüber und auch hier frage ich mich, wieso jemand so etwas tut? Was hat er davon? Wieso gehen wir so miteinander um? Man kann alles vernünftig klären, aber auf diese Art möchte ich das nicht mehr. Zu oft habe ich weg geschaut. Zu oft habe ich nichts gemacht. Aber irgendwann muss auch Schluss sein. Egal ob das jemand ernst meint oder nicht.
Konsequenzen
Und da ist mir letztendlich auch die Konsequenz egal. Das Gejammer findet dann hinterher immer vor Gericht statt, wenn dann der Täter doch ermittelt wird. Und jammern können diese Menschen dann sehr gut. Und sie argumentieren mit genau jenen Argumenten wie Menschen die nicht verstehen können wieso jemand knallhart dagegen vorgeht. „Es war doch nur ein Scherz“ oder „Es war nicht so gemeint“.
Ganz ehrlich: Das ist mir egal. Da hätte man sich vorher Gedanken machen können. Nicht erst hinterher, wenn man den Brief der Polizei zur Vernehmung im Briefkasten hat.
Ich werde natürlich über den Ausgang beider Verfahren berichten. Und wenn es am Ende nur eine Geldstrafe ist. Was mit den Tätern passiert ist mir am Ende echt egal. Handeln statt abwarten, sagt auch eine Rechtsschutzversicherung. Und wie ich finde: Sie haben Recht.
-3 Comments-
Verstehe deine Reaktion und finde sowas auch nicht lustig.
Übrigens komme ich aus der Biker-Szene und wahrscheinlich meint er eher seine Rock-Friends, die ebenfalls ein Röckchen tragen wie er. Als würden Biker sich mit solchen Kleinigkeiten beschäftigen. Lächerlich. Vor allen Dingen drohen Biker oder Rocker auch über ein Kontaktformular nach 9 Jahren wegen ein paar Euro. Sowas erledigt man wenn dann direkt. Und nicht erst nach 9 Jahren.
Hinzu kommt: Wäre er ein Rocker oder Biker würde er das auch alleine machen. Aber dafür ist er wahrscheinlich nur eine Wurst im wahren Leben und wünscht sich nur Rocker als Freunde zu haben, welche er mit Sicherheit nicht hat. Ein Lappen wie er im Buche steht.
Also auf die Drohung kannst du wie immer nichts geben. Was ein Lappen. Wenn du weisst wer er ist, können ihn ja mal richtige Rocker besuchen. Wegen solcher Leute haben viele Biker einen schlechten Ruf und solche Menschen mögen die besonders nicht.
Das ist sehr richtig so! Die denken wohl, sie können sich alles erlauben.
Was ich mich jedoch frage: Dürfen E-Mails an Firmen einfach so im Netz veröffentlicht werden? So wie in diesem Fall hier. Das ist meiner Meinung nach bei uns nicht zulässig.
Egal, bitte über den Ausgang berichten.
Das ist hier eine sehr kniffelige Frage. Denn die Mail kam ja von meinem Server. Also mein Server hat sie mir geschickt aufgrund des Ausfüllen eines Kontaktformular. Die Frage ist nun ob das dem gleich kommt eine eigene Mail zu versenden. Ich weiss es nicht. Denn im Grunde habe ich eine Mail veröffentlicht, die mir mein Server, also ich selbst mir geschickt habe. Und ich erlaube mir natürlich selbst das veröffentlichen dieser „Anfrage“.